Newsletter abonnieren

Pensionierung von Viktor Wyss – ein Blick zurück

Freitag, 06.11.2020

Liebe Leserin, lieber Leser

Ende November beginne ich, nach über zwanzig Jahren in der Betreuung und Begleitung von stellensuchenden Menschen, mit meiner Pensionierung einen neuen Lebensabschnitt. Für mich waren die letzten 23 Jahre eine sehr spannende und bereichernde Zeit, in der ich die verschiedensten Menschen kennengelernt habe: seien dies Teilnehmende, Arbeitskolleginnen und -kollegen oder Partner der zuweisenden Stellen. Zeit also für einen Rückblick über eine bewegte Zeit.

Der Kanton Nidwalden gründete den Werkplatz Nidwalden an der Engelbergstrasse in Stans im Januar 1997. Der Kanton Obwalden begleitete die Menschen ohne Arbeit damals in Sachseln. Am 1. März 1997 startete ich als Gruppenleiter für die Bereiche Holz- und Kreativwerkstatt im Werkplatz Nidwalden in Stans. Nach kurzer Zeit wurden die beiden Beschäftigungsprogramme zusammengelegt, der Werkplatz in Stans wurde beibehalten.

Mit den Menschen, die gerade keine Arbeit hatten, richteten wir die verschiedenen Räumlichkeiten und Abteilungen an der Engelbergstrasse in Stans ein. Da gab es in jeder Abteilung viel Arbeit für die verschiedenen Werkstätten. Zu dieser Zeit hatten wir in allen Abteilungen viele Fachkräfte mit Ausbildung, anders als es heute häufig ist. Die Arbeiten und Aufträge mussten nicht bis ins Detail erklärt oder in einzelnen Arbeitsschritten besprochen werden. So produzierten und fertigten wir einfache Aufträge oder Einzelstücke. Gute Handwerker und Handwerkerinnen aber fanden sehr schnell wieder eine Stelle und wurden bei uns rar. Darum versuchten wir mit kleinen Produktions-Serien die Abläufe zu vereinfachen. Immer wichtiger wurde die fachlich fundierte Begleitung unserer Teilnehmenden. Deshalb absolvierte ich berufsbegleitend von 1999 bis 2001 die Ausbildung zum diplomierten Arbeitsagogen.

2008 wurden der Werkplatz und die Küfon – eine kaufmännische Übungsfirma – zusammengelegt, die job-vision entstand. Beim Armasuisse-Gelände am Bergli in Stans ergab sich die Möglichkeit, neue Räumlichkeiten zu beziehen. Das ergab wiederum viel Arbeit und Beschäftigung, um die neuen Arbeitsplätze einzurichten. Für unser Team war es wichtig, helle, freundliche und offene Räumlichkeiten zu gestalten. Das ganze Programm wurde professioneller aufgebaut. Die stellensuchenden Menschen standen im Zentrum und sollen so schnell wie möglich wieder in der Privatwirtschaft ihren Anschluss finden.

Um die Abläufe in den einzelnen Abteilungen zu verbessern, (Holz, Metall, Natur & Landschaft sowie Konfektion) übernahm ich die Funktion als Leiter der Werkstätte ab Januar 2009. Das beinhaltete die Führung meiner Fachleiter in der jeweiligen Abteilung, das Akquirieren von Aufträgen sowie das Begleiten und Unterstützen der Menschen ohne Arbeit.

Um die Aufträge besser zu koordinieren und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser zu begleiten fertigten wir unsere eigenen Produkte in Serien. Das gab den Teilnehmern die Möglichkeit, selbständig eine Arbeit von Hand oder auf Maschinen auszuführen und uns Fachleitern die Gelegenheit, sie fachgerecht abzuholen, zu begleiten, zu fördern und zu fordern.

Rückblickend versuchten wir immer wieder in allen Belangen, uns für die Menschen ohne Erwerbsarbeit einzusetzen und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen, damit sie im offenen Arbeitsmarkt wieder Fuss fassen. Dass uns dies oft gelang und wir immer wieder positive Rückmeldungen unserer Teilnehmenden bekommen haben, macht mich stolz und zufrieden. Ich blicke gerne zurück und schaue nun aber auch gerne voraus auf die Zeit, die kommt.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, Glück und Gesundheit!

Viktor Wyss

zurück